Woher kommt Vulvodynie?
Ursachen
Die Ursachen von Vulvodynie sind multifaktoriell und teilweise nicht bekannt.
Wichtige Trigger-Faktoren (Auslöser) sind:
- Psycho-emotionaler, sozialer Stress
- Ängste, Depression, posttraumatisches Belastungssyndrom, Zwangsstörungen, u. a.
- Negative Erlebnisse aus der Kindheit
- Pilzinfektionen im Genitalbereich
- Einnahme von Antibiotika wegen Blaseninfektionen oder Beschwerden, die für diese gehalten wurden und in Wirklichkeit ähnlich wie die Vestibulodynie Brennen in/an der Harnröhre verursachen, in Wirklichkeit aber auch eine Schmerzerkrankung sind
- Stressige Lebensabschnitte
- Ungünstige sexuelle Erfahrungen
- Manchmal auch Operationen im Genitalbereich
Zudem wird bei wissenschaftlichen Untersuchungen oft eine vermehrte Anzahl von Mastzellen* oder Zytokinen** gefunden.
Außerdem wird manchmal eine Neuroproliferation beobachtet.***
Fast immer ist auch die Beckenbodenmuskulatur extrem angespannt und begünstigt somit die Schmerzen - ein Teufelskreis.
* Mastzellen versetzen bei Kontakt mit einem Krankheitserreger den Körper in einen Alarmzustand, indem sie Substanzen (insbesondere Histamin) freisetzen - dies ist das Startsignal für eine örtlich begrenzte oder sich ausbreitende Entzündung der Haut. Sie sind neben anderen Immunzellen Quelle von proinflammatorischen Zytokinen.
** Zytokine werden oft vom Körper als Reaktion auf Ungleichgewichtszustände, einschließlich Krankheiten und körperliche Traumata, produziert und sind ein Versuch, andere Körperteile zu mobilisieren, um das richtige Gleichgewicht wiederherzustellen. Es gibt Zytokine, die Entzüdungen und inflammatorische Prozesse hoch - und andere, die sie herunterregulieren. Bei Vulvodynie sind eher proinflammatorische Zytokine dominierend, weshalb oft auch eine vermehrte Rötung in der betroffenen Region auftritt, die fälschlich als "Entzündung" = Infektion gedeutet wird.
*** Neuroproliferation bedeutet, doppelt so viele und bis dreimal stärkere, feinere und sensiblere Nervenfasern im schmerzenden Gewebe als normal, angeregt durch Botenstoffe, zu haben.